Bericht Bürgermeister Oktober 2022

Als erstes ein großes Dankeschön an alle Helfer und Organisatoren des Dorf- & Vereinsfestes Anfang September. Der größte Lohn für uns alle war, dass so viele zum Fest gekommen sind, vielen Dank dafür. Bei herrlichstem Wetter, super Programm und bester Verpflegung konnten wir alle gemeinsam 2 schöne Tage verbringen und miteinander ins Gespräch kommen.

Die erste Gemeinderatssitzung liegt nun hinter mir und es war eine sehr lange Sitzung, denn es gab viel zu beraten und zu beschließen. Ich möchte mich bei den Gemeinderäten für das Zusammenstehen und für diese konstruktive Sitzung bedanken. Außerdem war es schön, dass einige Bürger als Gäste anwesend waren.

Die neue Technik im Gemeindeamt ist nun fast komplett und ich hoffe, dass wir ab November an das Rats- und Informationssystem von Pulsnitz angeschlossen sind.

Auch wir in unserer Gemeinde haben mit den Herausforderungen der Energiekrise zu kämpfen. Damit wir die Veranstaltungen von unserem Karnevalsverein „Grolika“ nicht einschlafen lassen und auch diese in der kommenden Winterperiode durchführen können, habe ich einen neuen Nutzungsvertrag für den Obergasthof erstellt. Er bezieht sich auf den Energieverbrauch der letzten 5 Jahre und einer entsprechenden Kostenzusammenstellung auf der Grundlage der Durchschnittswerte dieser Jahre. Wir werden im Obergasthof ab 01.10.2022 ca. 9000 Euro/Jahr an Betriebskosten haben und das können wir nicht allein tragen. Mein Vorschlag dazu ist, dass wir, die Gemeinde und der Grolika uns diese Kosten teilen, dabei trägt jeder die Hälfte. Um Energiekosten zu senken werden die zwei Heizungen bis 5 Grad ausgeschaltet und erst wenn das Thermometer weiter sinkt schalten wir die Heizung in den Frostschutzmodus. Die Luftheizung im Saal wird nur zu Veranstaltungen angeschaltet und das Wasser der Toiletten und Leitungen zwischendurch abgelassen. Mit der 50/50 Reglung ist der Grolika einverstanden und findet das Angebot fair. Ja es sind Kosten für uns alle, aber ich denke der Großteil der Gemeinde möchte nicht, dass der Grolika einschläft. Wir müssen versuchen, die Vereine zu erhalten und zu unterstützen, damit unser dörfliches Miteinander nicht zum Erliegen kommt. Ich denke, mit Sparmaßnahmen und etwas mehr Einnahmen zu den Veranstaltungen, mit Unterstützung der Sponsoren und Hilfe von uns allen wird der Grolika auch diese schwere Zeit überstehen.

Um die hohen Energiekosten ab 01.10.22 von ca. 10.000 €/Jahr in der Turnhalle zu deckeln, wird die Satzung zur Nutzung der Turnhalle geändert. Hier müssen die Gebühren zur Nutzung verdoppelt werden und ja das können und müssen wir uns leisten. Dies kann ich als Vorsitzender vom TSV sagen. Außerdem haben wir in der Turnhalle bald eine neue Heizung, die wesentlich rentabler arbeitet und die Biowärme der Agrar besser nutzt. Die Reinigungskosten von 12.000 €/Jahr bei zweimaliger Reinigung pro Woche konnten wir um die Hälfte senken bei nunmehr einmaliger Reinigung.

Mit diesen ganzen Maßnahmen werden wir es auch in diesem Gebäude schaffen, dass der TSV 1886 Lichtenberg seine Vereinsarbeit fortsetzen kann und vor allem die vielen Kinder weiter Training machen können.

Wie wir im Bürgerhaus sparen hatte ich ja schon im letzten Eichbergkurier geschrieben. Im Gemeindeamt werden alle nicht genutzten Räume kalt gelassen und die Heizung gedrosselt. Auch werden wir bei Beratungen oder Zusammenkünften nicht mehr den Sitzungssaal heizen, sondern enger zusammen rutschen im Bürgermeisterzimmer, bei mehr Leuten in den Schulungsraum der Feuerwehr oder ins neu hergerichtete Vereinszimmer ins Sportlerheim ausweichen. Die steigenden Energiepreise werden sich vor allem im Haushaltsplan 2023/24 niederschlagen. Wir müssen dann aus dem Haushalt Gelder nehmen, die für andere Dinge, wie Instandhaltung oder Investitionen geplant waren. In Summe werden wir alle noch kleinere Brötchen backen müssen, ja leider!

Am 12.09.22 habe ich mit Herrn Aloysius Mikwauschk (CDU) vom Landtag zusammengesessen. Ich habe ihm gesagt, dass wir Hilfe vom Land brauchen, denn wie sollen wir sonst die enormen Kostensteigerungen abfangen, es wird ohne Geld vom Freistaat Sachsen nicht gehen.

Der Zuschuss vom Land für den Kindergarten und die Kinderkrippe muss auch massiv erhöht werden, ansonsten müssen die Eltern tiefer in die Tasche greifen und das wird nicht funktionieren, woher nehmen, wenn nicht stehlen!! Ich würde es nur fair finden, wenn mehr Geld vom Bund und Land kommen würde, denn schließlich haben wir Bürger durch unsere zahlreichen Steuern die letzten Jahre auch reichlich eingezahlt. Nur durch Einsparmaßnahmen können es die Kommunen nicht schaffen.

Mitte September war ich zum Städte- & Gemeindetag Sachsen zu einem zweitägigen Seminar rund um das Amt, dort waren die neu gewählten sächsischen Bürgermeister eingeladen.

Überraschungsgast war der sächsische Innenminister Herr Achim Schuster, um sich vorzustellen und an die Zusammenarbeit mit uns zu appellieren. Wir alle hatten viele Fragen und Anregungen an ihn, zur derzeitigen politischen Lage und der Unzufriedenheit vieler Menschen in unseren Gemeinden. Auf die Frage hin, ob die Stromversorgung in Sachsen sicher wäre, antwortete er: Es wird keinen Blackout geben, im allerhöchsten Fall kann es mal zu einzelnen Abschaltungen von 2-3 Stunden an sehr prägnanten Orten kommen.

Ein anderes Thema ist das Entstehen eines Gewerbe- und Wohngebietes in unserem Gemeindegebiet.

Schon seit 2014 liegt für das Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft (VG) bestehend aus der Stadt Pulsnitz und den Gemeinden Großnaundorf, Lichtenberg, Ohorn und Steina ein Flächennutzungsplan (FNP) vor.

Seit 2020 wird die Fortschreibung des FNP durch unsere VG vorangetrieben. Am 01.09.22 erhielt ich die auf ca. 50 Seiten zusammengefasste Gesamtfortschreibung des FNP unserer VG, zum Durchlesen und eventuellen Korrekturen oder Stellungnahme bis zum Abgabedatum am 30.09.2022!

Hier mal kurz zusammengefasst was geplant und beim Land Sachsen für Lichtenberg vorgelegt wird:

-

Erhaltung und Erweiterungen der Wohnstätten in verschiedenen Bebauungsplänen in unsere Gemeinde.

-

Beibehaltung der ländlichen Struktur des Ortes

-

Großflächige gewerbliche Ansiedlungen an der S 177 (Neubauplanungen) bzw. an der Großröhrsdorfer Straße (S95) zur Verbesserung des Arbeitsplatzangebotes in der VG. Insgesamt sind 2,6 Hektar Wohnbauflächen, 1,49 Hektar Mischbauflächen und 10,44 Hektar Gewerbliche Flächen vorgesehen und eingereicht.

In der gesamten VG werden 32,8 Hektar Wohnbaufläche und 24,5 Hektar Gewerbeflächen zur Diskussion gestellt.

Mal sehen, wie weit die Bedenkenträger und das Land Sachsen unseren Vorstellungen folgt?

Besonders gefreut habe ich mich, dass einige Bürger in unserer Gemeinde, die am Bach wohnen, diesen durch Eigeninitiative gereinigt haben. Wir als Gemeinde haben den Multicar für den Abtransport des Schlammgutes zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür und es zeigt, dass wir alle mit helfen können, unser Dorf zu verschönern.

Beim letzten Seniorennachmittag hat sich unsere neue Pfarrerin Frances Franz und ich mich vorgestellt. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken konnten wir uns noch über verschiedene Probleme austauschen.

Am 28.09.2022 hatte der Sächsische Städte und Gemeindetag zur Bürgermeisterkonferenz nach Hoyerswerda eingeladen. Ich war mit weiteren ca. 50 Bürgermeistern des Landkreises Bautzen vor Ort. Dort wurden die neuen Bürgermeister einzeln begrüßt, der alte Landrat Herr Michael Harig verabschiedet. Der neue Landrat Udo Witschas stellte seine Ideen vor, wie er mit uns in ständigen Kontakt bleiben will und welche Ziele er verfolgt. Nach vielen Fragen durch uns Bürgermeister und Diskussionen zur derzeitigen politischen Lage, unterschrieben wir einen Brandbrief an den Bundeskanzler Olaf Scholz.

Anschließend besuchten wir noch die Rettungsleitstelle Sachsen Ost. Uns wurden die Räumlichkeiten gezeigt und die Abläufe dort erklärt. Es war hoch interessant! Besonders beeindruckt hat mich das es pro Tag ca. 500 Einsätze in unserem Landkreis gibt und ca. 3000 Anrufe pro Tag eingehen.

Bitte bleiben Sie gesund und optimistisch, man hört und sieht sich!

Thomas Wuttke

Zurück